Der Sommer kommt!

Erfahren Sie alles über die richtige Gartenbewässerung. Tipps und Tricks, um Ihren Garten mit wenig Wasser optimal zu versorgen.

Ihren Garten mit wenig Wasser optimal zu versorgen.

Warum Wasser im Garten so wichtig ist

Wasser ist das Lebenselixier für jeden Garten. Die richtige Bewässerung hilft den Pflanzen, starke Wurzeln zu entwickeln und Nährstoffe effektiv zu transportieren. Es kommt jedoch nicht nur auf die Wassermenge an, sondern auch darauf, wie und wann gegossen wird. Ein üppiger Garten kann auch mit wenig Wasser gedeihen, wenn einige grundlegende Tipps und Tricks beachtet werden.

Häufige Bewässerungsmythen: Was stimmt wirklich?

Mythos 1: Bei Hitze sollte man so oft wie möglich gießen. Das ist nicht korrekt! Entscheidend ist die Menge und nicht die Häufigkeit des Gießens. Es ist besser, den Boden gründlich und tief zu wässern, anstatt oft nur oberflächlich zu gießen. So kann das Wasser tief in den Boden eindringen und die Wurzeln erreichen. Kurzes, häufiges Gießen führt dazu, dass die tieferen Bodenschichten nicht genügend Wasser erhalten, und die Pflanzen entwickeln nur kurze Wurzeln. Durch weniger häufiges, aber intensiveres Gießen bilden die Pflanzen tiefere Wurzeln und können so auch in tieferen Bodenschichten Wasser finden.

Mythos 2: Pflanzen verbrennen, wenn man sie mittags gießt. Das ist auch nicht korrekt. Der Gedanke, dass Wassertropfen wie kleine Brenngläser wirken und Blätter verbrennen, ist weitgehend ein Mythos. In der Mittagshitze verdunstet jedoch ein großer Teil des Wassers, bevor es von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Daher ist es besser, früh morgens oder abends zu gießen, wenn die Temperaturen niedriger sind.

Optimierung der Bodenbewässerung

Mythos 3: Gegen trockenen Boden kann man nichts unternehmen. Das stimmt nicht. Es gibt viele Methoden, die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens zu verbessern. Eine Möglichkeit ist die Anreicherung des Bodens mit Humus, besonders im Gemüsegarten. Auch das Hacken des Bodens zwischen den Pflanzen hilft, da es die Kapillaren im Boden unterbricht. Diese Kapillaren ziehen Wasser aus tieferen Schichten an die Oberfläche, wo es dann verdunstet. Durch das Hacken wird dieser Prozess unterbrochen, und das Wasser bleibt im Boden. Ein regelmäßiges Hacken nach dem Gießen ist daher empfehlenswert.

Mythos 4: Torf ist notwendig, um Feuchtigkeit im Boden zu speichern. Auch das ist nicht korrekt. Der Abbau von Torf zerstört Moore und setzt klimaschädliche Gase frei. Es gibt viele Alternativen zu Torf, wie zum Beispiel die Einarbeitung von Kompost in die Erde. Bodendeckende Pflanzen schützen den Boden vor Austrocknung, und eine Mulchschicht aus Materialien wie trockenem Rasenschnitt, Laub oder Gemüseresten kann ebenfalls helfen. Diese Schicht verhindert die Verdunstung und versorgt den Boden gleichzeitig mit Nährstoffen.

Strategische Pflanzenauswahl und Pflege

Mythos 5: Bäume und Sträucher verbrauchen zu viel Wasser, besser ist wenig Bewuchs im Garten. Das Gegenteil ist der Fall: Eine Hecke aus heimischen Gehölzen hält Wind ab und spendet Schatten. Gleichzeitig verdunstet sie Wasser. Bäume kühlen ihre Umgebung, indem sie Wasser verdunsten und Schatten werfen. Wer generell auf Pflanzenvielfalt statt auf nur wenige Arten setzt, geht ein geringeres Risiko ein, dass der Garten komplett vertrocknet. Ein Rasen mit Wildkräutern benötigt weniger Wasser und übersteht Trockenperioden besser als ein Golfrasen.

Mythos 6: Heimische Pflanzen kommen mit Trockenheit nicht zurecht. Es gibt viele einheimische Pflanzen, die an trockene, heiße Standorte angepasst sind. Beispiele sind Graslilien, Sandthymian oder Wildrosen, die auch unter schwierigen Bedingungen gedeihen. Exotische Pflanzen hingegen, wie Geranien oder Hortensien, benötigen oft mehr Feuchtigkeit und sind bei Trockenheit anfälliger.

Wasser gezielt und sparsam einsetzen

Nicht jede Pflanze benötigt ständig Wasser. Manche Pflanzen kommen gut ohne regelmäßiges Gießen aus. Wässern bedeutet nicht nur Kosten und Zeitaufwand, sondern auch den Verbrauch einer wertvollen Ressource. Ein gepflegter Rasen benötigt viel Wasser – bis zu zwanzig Liter pro Quadratmeter und Woche. Überlegen Sie, ob Sie auf einen Rasen verzichten und stattdessen eine pflegeleichte Wildblumenwiese anlegen, die ohne Bewässerung auskommt.

Effektive Bewässerungstechniken im Gemüsegarten

Gemüsepflanzen verzeihen Trockenheit oft nicht. Ohne ausreichende Feuchtigkeit werden sie anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Daher ist hier regelmäßiges Gießen entscheidend. Gießen Sie direkt am Boden, damit das Wasser die Wurzeln erreicht und nicht schnell verdunstet. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Gießen Sie morgens, um Schnecken und Pilze fernzuhalten, und vermeiden Sie, Wasser direkt auf die Pflanzen zu geben, um Krankheiten vorzubeugen.

Pflegeleichte Bewässerung für Ziergärten

Zierpflanzen und Stauden benötigen eine gleichmäßige Bewässerung, um stark und gesund zu bleiben. Zu viel Feuchtigkeit begünstigt jedoch Pilz- und Virenbefall. Setzen Sie auf trockenheitsverträgliche Pflanzen, um den Wasserbedarf zu reduzieren. Stauden wie Graslilien oder Sandnelken kommen mit weniger Wasser aus und sind unempfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge. Regelmäßiges Gießen und die Wahl der richtigen Pflanzen tragen zur Gesundheit Ihres Ziergartens bei.

Bewässerung von Obstgehölzen

Auch Obstbäume benötigen ausreichend Wasser, besonders während der Blüte und Fruchtbildung. Gießen Sie Bäume nicht direkt am Stamm, sondern im Randbereich der Krone, wo die Wurzeln das Wasser am besten aufnehmen können. Mulchschichten und regelmäßige Düngung mit Kompost und Algenkalk tragen zur Gesundheit der Bäume bei und verbessern die Wasserspeicherung im Boden.

Regenwasser nutzen und speichern

Regenwasser ist ideal für die Gartenbewässerung. Es ist kalkarm und hat einen optimalen pH-Wert für Pflanzen. Sammeln Sie Regenwasser in Tonnen oder anderen Behältern, um es für trockene Perioden zu nutzen. Achten Sie darauf, dass die Behälter sicher für Kinder und Tiere sind. Ein gut platziertes System zur Regenwassersammlung kann den Wasserverbrauch erheblich reduzieren und die Gesundheit Ihrer Pflanzen fördern.

Nachhaltige Bewässerung im Naturgarten

Ein Naturgarten benötigt trotz seiner Natürlichkeit ebenfalls Bewässerung. Nutzen Sie Regenwasser und setzen Sie auf nachhaltige Techniken, um Wasser zu sparen. Gießen Sie abends oder früh morgens und vermeiden Sie übermäßiges Gießen zur Mittagszeit. Mulchen Sie Ihre Beete und wählen Sie trockenheitsresistente Pflanzen, um den Wasserbedarf zu minimieren. Eine durchdachte Bewässerung trägt nicht nur zur Gesundheit Ihres Gartens bei, sondern schont auch wertvolle Ressourcen.

Quelle: NABU

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